In der schon fünften und letzten Runde der LK Süd besuchten wir die Dritte des SK Gernsheim. Mit einem 5:3 Sieg konnten wir uns durchsetzen und sind mit Tabellenplatz 4 weiter in Lauerstellung. An eins ging es ganz schnell. Wir freuten uns, dass Radu spielen wollte, doch sein Gegner war kurzfristig krank geworden. 1:0 für uns. Und nicht viel später gewann Julien an 7, der einen Eröffnungsfehler in deutliches Mehrmaterial wandelte. Sollte es etwa ein Kontersieg werden? Nein.
Daniel an sechs musste Dame für Turm und Leichtfigur geben. Er hielt noch einige Zeit die Partie aufrecht, doch war letztlich der Druck zu hoch. Dafür zeigte Frederik an vier wieder seine taktische Finesse. Er gewann erst ein Qualle und hatte schließlich Turm mehr. Gegner gab auf.
Beim stand 3:1 nun zu meiner Partie. Ich hatte mit schwarz mich ganz gut gefühlt und wäre mit Remis zufrieden gewesen. Doch mein Angebot wurde abgelehnt. Nach einigem Abtausch kam es zu folgendem Endspiel:
Hier entschloss ich mich mit 1. … Tf5 den weiteren Abtausch zu suchen. 2. Tf5: ef 3. Kf3 Kd7 4. Kf4 Ke6 Ja, ist das nun gut für weiß? Der Läufer sperrt alle Springerfelder, der Bauer auf g7 ist ausgeliefert. Oder doch für Schwarz: der Springer sperrt die Läuferfelder, der Bauer auf a6 ist ausgeliefert? Weiter geht es 5. Kg5 Sb6 6. Kg6 Sd7 7. Kg7: Sb8 8. Kf8
Ich hatte hier erst Sa6: geplant mit Remis als Ziel, aber upps: 8. … Sc6:!! gewinnt forciert. 9. Ke8 Sb4: 10. Kd8 Sa6: und Weiß gab auf. Läufer kann Springer und Bauern nicht aufhalten. Bei 4:1 war ein Mannschaftspunkt sicher. Gerolf an 8 hatte seine Stellung leicht überzogen. Es folgte ein Doppelturmendspiel mit zwei Minusbauern und erzwungener Passivität bis hin zum Verlust.
Thomas griff an fünf stark an, sein Gegner für Figurenopfer sehr bedrängt. Doch dieser fand immer wieder einen Zug. Währenddessen erzielte Reiner an drei einen schönen Sieg, hatte seinen Gegner sicher im Griff. Einen Gegenangriff überstsnd er mit Figur mehr.
Damit stand unser Sieg fest. Und Thomas Niederlage fiel nicht mehr ins Gewicht. Weihnachtsruhe nun, frohes Fest an alle. Am 1. Februar 2026 geht es mit Heimspiel gegen SC Steinbach weiter. Mal sehen, in welchem Spiellokal wir in der Karnevalszeit landen.
Es gilt die Reihenfolge des Eingang der E-Mails. Sollte nach einer Woche kein Startgeld überwiesen sein, behalten wir uns vor, den Startplatz verfallen zu lassen. Es gilt das Datum des Zahlungseingang. Der Geldeingang muß bis zum 23.12.2025 erfolgt sein. Wir führen eine Warteliste.
Ein noch wenig bekanntes, aber sehr empfehlenswertes Turnier ist die Deutsche Schnellschach-Amateurmeisterschaft (DSSAM), die in diesem Jahr zum zweiten Mal in Dinkelsbühl stattfand. Wer das Format noch nicht kennt: Es ist ähnlich aufgebaut wie die DSAM-Turniere, also mit Gruppen von A bis G, sodass man nur gegen Spielerinnen und Spieler ähnlicher Spielstärke antritt.
Dinkelsbühl hat eine der schönsten Altstädte Deutschlands, und ist eine authentischere & entspannte Alternative zu Rothenburg ob der Tauber, mindestens ebenso schön und vollständig erhalten, aber weniger touristisch überlaufen.
Ich spielte in der B-Gruppe, war dort auf Platz 35 gesetzt, und landete auf Platz 29. Bei Schnellschach hat man im Allgemeinen nicht genug Zeit, um mitzuschreiben, aber teilweise habe ich versucht, die Partien anschließend zu rekonstruieren.
Hier eine spannende Benoni-Partie: der Gegner (DWZ 1978) hatte gerade seinen König nach g3 gespielt, um f4 zu decken, was mir den folgenden schönen Abschluss erlaubte:
Und hier noch einen Blick in den Turniersaal in der Schranne Dinkelsbühl, ein imposantes Speicher- und Markthaus aus dem 15. Jahrhundert:
Am vierten Spieltag kam es zum Spitzenduell gegen Langen. Leider verloren wir.
An Brett zwei startete Reiner optisch sehr eindrucksvoll, doch sein Gegner fand einen Verteidigungsweg und setzte Reiner matt. Daniel konnte an Fünf einen leichten Stellungsvorteil nicht nutzen, Remis. Ebenso sah es für Frederik an Drei besser aus, doch auch nur Remis. Julien überzeugte an Sechs mit schönem Sieg.
Micheal an Sieben musste nach langem Kampf die Partie aufgeben. Gerolf an Acht zeigt einen schönen Gewinn. Nach gut vier Stunden stand es 3:3. Chris an Eins gedrückt, Thomas an Vier zwei Bauern weniger, aber druckvolles Spiel. Chris verlor, Thomas holte noch ein Remis. Damit insgesamt eine 3,5:4,5 Niederlage.
Wir stehen nun in der Tabelle auf Platz Vier in Lauerstellung. Am 14.12.2025 geht es zur Dritten von Gernsheim. Gegen den Verein lief es die letzten Jahre stets schwierig, auf dass es diese Saison besser wird.
Das war ein Wettkampf, wie aus einem Guss! Die Ansage des Teamleiters: Sekt oder Selters, keine Remis mit Weiß! Er brach die Ansage aus taktischen Gründen als Erster Nach Jobabas neuesten Hinwiesen b6 mit Lb7 zu spielen, peitchte er doch seinen Angriff nach vorne f3? g4!, h4, h5! Zweimal 0-0-0 und Qualität eingestellt, aber der Gegner musste 10 Züge mit 30 sek aushalten!
Der grandiose Sander, der alte schlaue Fuchs, der wacklige kranke HWS, und der neuerstarkte Remiskönig Hristo siegten alle mit Weiß, also 4:0 Zwischenstand, dazu Shounak mit Schwarz Arbeitssieg und Bombe Turmopfer g4x und Ragnar mit deutlichem Schwarzübergewicht gegen Bonsen. Robert mit wenig Chancen und Niklas mit großem Vorteil hatten auch auf 7:1 erhöhen können. Ein sehr starker Auftritt der Zweiten aus Bad Soden! Fast schon beängstigend gegen die verlustpunktfreien Jungs aus GG und jetzt Tabellenführer in der MTS-Klasse!
Allerdings hat der sich selbsteinwechselnde HWS auch Glück! , dass er das Lokal noch rechtzeitig mit Taxi erreichte!
In der dritten Runde der LK Süd traten wir in Lorsch an. Wir gewannen glücklich 4,5:3,5 Als erstes steuerte Daniel an Brett 4 einen Sieg herbei. Er hungerte seinen Gegner in einem Doppeltrumendspiel mit ungleichfarbigen Läufern geschickt aus. Thomas holte an 3 in symmetrischer Stellung ein Remis. Gerolf spielte schön aktiv an 7 und gewann. Nun folgten Niederlagen. Micheal an 6 konnte sich aus gedrückter Stellung nicht befreien, und ich (Chris) musste an 1 meine Angriffsbemühungen immer weiter zurückstellen bis zu folgender Stellung:
Nun, 27. exd?? De2! 0-1 Entweder Matt auf c2 oder Turm auf a6 weg.
Nun stand es 2,5:2,5 . Reiner will an 2 Remis spielen (und die Stellung gab auch nicht mehr her), was ich als Mannschaftsführer ablehnte: Julien an 5 war auf Remispfad und Hristo an 8 hatte zwei Bauern weniger. Es sah nach Niederlage aus.
Doch Julien gewann auf Zeit, dann war auch Reiners Remis ok. Hristo fightete im Turmendspiel, konnte schon ein Bauer gut machen:
Kc7? folgte, danach Tc1! 1/2-1/2. Alle Bauern verschwinden.
So ergab sich ein glücklicher 4,5:3,5 Sieg. Nun kommt es schon in zwei Wochen zum Toppduell gegen SK Langen, die wie wir 5 MP haben und die Tabelle anführen. Kiebitze sind am 9.11. in der Hasselgrundhalle willkommen.
Am Sonntag hatten wir das Team von Hattersheim 2 zu Gast und konnten schon den dritten Sieg feiern. Es ging schon gut los mit einem schnellen Remis von Roland (danke fürs aushelfen!) und einem schön herausgespielten Sieg von Shounak. Weitere Siege (Sander, Kaloyan und Christofer) und Remisen (Robert, Ragnar und Niklas) kamen hinzu, und so konnten wir das Match mit einem starken 6:2 ohne Niederlage zu unseren Gunsten gestalten. An dieser Stelle alles Gute dem sympathischen Team aus Hattersheim für den nächsten Spieltag.
Jetzt haben wir etwas unerwartet schon 6 MP nach Spieltag 3. Letzte Saison waren es zu diesem Zeitpunkt wenn ich mich recht erinnere etwa 6 Punkte weniger. Woran liegt der Erfolg? Hier ein paar Faktoren:
Gut trainiert. Danke an Mario fürs top Training. Speziell die Jugendspieler haben einen grossen Schritt nach vorne gemacht.
Mannschaftliche Kompaktheit: Null Brettpunkte durch fehlende Spieler abgegeben. (Speziellen Dank hier auch an Roland!) Aber auch wenn man sich die Anwesenheit der gemeldeten Top8 ansieht haben wir jetzt 18 von 24 möglichen Einsätzen (Kelkheim 20, Gross Gerau sogar 21) und das sogar ohne unser Brett 1.
Gier: Wenn man gesehen hat wie Niklas beim Stand von 5,5 : 1,5 noch seinen Gegner und die Stellung geknetet hat ist klar, dass alle gewinnen wollen. Weiter so!
Der Kampf um den Klassenerhalt sieht jetzt schonmal ganz hoffnungsvoll aus, und wir freuen uns auf den nächsten Spieltag bei einem starken Team von Gross-Gerau.
Vom 5.-7.9.2025 richtete der SC Bad Soden den goldenen Springer 2025 aus. Ausrichter war der Hessische Schachverband. Das Turnier ist quasi der DFB-Pokal des Schachs. Gespielt wird im KO-Modus, doch die Verlierer bleiben auch im Turnier und spielen im CH-Turnier die Plätze ab Rang 3 aus. Insgesamt war die Obergrenze bei 64 Teilnehmern, was in 6 Runden KO-Turnier einen Sieger gibt. Es haben nur 18 teilgenommen, das Finale fand mit Hin- und Rückspiel statt. Die Werbung für das Turnier war suboptimal, weswegen der eine oder andere von unserem Verein evtl. gar nichts von dem Turnier wusste. Das tut mir leid.
Wir Bad Sodener konnten uns nicht vorne platzieren, bester war Robert auf Rang 6. Die Ergebnisse findet ihr in Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – Goldener Springer Hessen 2025 . Lucien kämpfte tapfer, Niklas und Ranger waren gesundheitlich angeschlagen. Und für mich wurde es das Turnier der verpassten Chancen. Darüber möchte ich mehr erzählen.
In der ersten Runde spielte ich mit Schwarz. Die Partie verlief recht ruhig, bis ich in
mit 16. … Sb3 eine Gabel stellte. Es folgte 17. cxb5 Dxc1+ 18. Txc1 Sxd2 19. Tc7 axb5 20. Lxd2 La6 21. Lb4 Kd8 22. Lxd6 Lf8 23. Tc6 Lb7 24. Tc7 Lxd6 25. Txb7 und nach 25. … Ta1+ gab mein Gegner auf. Wenn er 24. Lc7+ gespielt hätte, wäre es sicher noch mal spannend geworden.
Nun folgte mein Endspiel. Mit Weiß gegen Frank Drill, der sicher einer der größten Konkurrenten war. Ich spielte druckvoll, und Frank gab schließlich einen Springer, um die Stellung noch Remis zu halten.
Hier am Zug spielte ich 51. Sg7, um seine Bauern abzuholen und selbst mit einem durchzukommen. Doch nach 51. f4 52. Sh5 fxg3 wurde mir klar, das wird nichts. Ich suchte nun den schönsten Remisweg. „Zeit“ sagte Frank. Ich erschrak und blickte auf die Uhr. Ach ja, wir spielen auf Zeit und ich hatte keine mehr. Das hatte ich völlig ausgeblendet, vorbei war es mit dem Pokal. Und das ärgerliche: mit 51. Ke1 in obiger Stellung gewinn ich. Meine Befürchtung, dass nach 51. … Kg2 53. Ke2 er mit 53. … f4 und gedeckten f1-3 mich besiegt war falsch. 54. Sf4: zurück opfern und mein Bauer wäre als erstes durchgekommen. Halt am Brett nicht gesehen, meine Engine sagte es mir später.
Nun denn, zum zweiten Tag. Ich wollte wenigstens das Rundenturnier für mich inkl. 3. Platz gewinnen und bekam es mit unserem Nachwuchs Ragner zu tun. Kein Problem dachte ich. Aber Ragner hat wirklich gut verteidigt, eher sogar Chancen ausgelassen. Die Partie endete Remis. Ragner war gesundheitlich angeschlagen und stieg aus dem Turnier aus.
Mein Gegner vom Vortag Frank Drill tauchte auch nicht mehr auf. Ich schien so etwas wie eine Endstufe zu sein.
Am Nachmittag bekam ich es mit unserem andern guten Nachwuchs Niklas zu tun. Er wirkte ein wenig angeschlagen und in
konnte ich mit 14. Sxd5 Sxd5 15. Lxd5 Td8 16. Lxa8 Txd1 17. Tfxd1 zwei Türme und gute Stellung für die Dame gewinnen. Und bald auch die Partie.
Letzter Tag. Immer hatte ich noch die Hoffnung auf den dritten Platz und kämpfte knapp 5h zu folgender gewonnenen Stellung.
Ich muss einfach mit dem König nach b3 laufen und seinen Läufer vertreiben. 61. … Kc2?? Falsch rum. Nach 62. Lb4!! kann ich nicht verhindern, dass ich den Bauer verliere. Remis. In obiger Stellung hätte 61. … Kc4!! gewonnen.
Zur letzten Partie. Aber es wurde nicht besser. In
spielte ich 31. Tg1. Und wenig später Remis. Hätte ich 31. Tfh1 gespielt (was mir nach der Partie Axel sagte, und später meine Engine auch) hätte ich zumindest Vorteil erzielen können. Zu Ende war es nun, blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück. 7. Platz. Doch alles sehr interessante Partien.
Die Zukunft des Goldenen Springers bleibt bei uns. Wir richten das Turnier auch nächstes Jahr aus und haben für 7.-9- August 2026 das BH in Neuenhain zur Verfügung. Lasst uns nächstes Jahr auf dem Turnier eine dominantere Rolle spielen. Die Veranstaltung selbst wurde von SR Stefan Jäger sehr gut geleitet, und unsere Gastfreundschaft ist bei allen Spielern prima angekommen.
Zum Ende dieses eher depressiven Berichtes noch etwas positives: Auch wenn ich mit meinem Abschneiden weit hinter meinem Ziel blieb, es waren sechs ereignisreiche und unterhaltsame Partien. Fühle mich geerdet und fit für die Saison. Mit meine Remis in der ersten Runden gegen einen 50 DWZ Punkte höher eingestuften Spieler und dem Sieg gegen einen knapp 200 Zähler höheren in der zweiten bin ich sehr zufrieden, noch um so mehr, da wir SC Bad Soden nach zwei Spieltagen zur Führungsgruppe der Landesklasse Süd gehören.