Goldener Springer 2025

Bericht von Christopher Gruebner

Vom 5.-7.9.2025 richtete der SC Bad Soden den goldenen Springer 2025 aus. Ausrichter war der Hessische Schachverband. Das Turnier ist quasi der DFB-Pokal des Schachs. Gespielt wird im KO-Modus, doch die Verlierer bleiben auch im Turnier und spielen im CH-Turnier die Plätze ab Rang 3 aus. Insgesamt war die Obergrenze bei 64 Teilnehmern, was in 6 Runden KO-Turnier einen Sieger gibt. Es haben nur 18 teilgenommen, das Finale fand mit Hin- und Rückspiel statt. Die Werbung für das Turnier war suboptimal, weswegen der eine oder andere von unserem Verein evtl. gar nichts von dem Turnier wusste. Das tut mir leid.

Wir Bad Sodener konnten uns nicht vorne platzieren, bester war Robert auf Rang 6. Die Ergebnisse findet ihr in Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – Goldener Springer Hessen 2025 . Lucien kämpfte tapfer, Niklas und Ranger waren gesundheitlich angeschlagen. Und für mich wurde es das Turnier der verpassten Chancen. Darüber möchte ich mehr erzählen.

In der ersten Runde spielte ich mit Schwarz. Die Partie verlief recht ruhig, bis ich in

mit 16. … Sb3 eine Gabel stellte. Es folgte 17. cxb5 Dxc1+ 18. Txc1 Sxd2 19. Tc7 axb5 20. Lxd2 La6 21. Lb4 Kd8 22. Lxd6 Lf8 23. Tc6 Lb7 24. Tc7 Lxd6 25. Txb7 und nach 25. … Ta1+ gab mein Gegner auf. Wenn er 24. Lc7+ gespielt hätte, wäre es sicher noch mal spannend geworden.

Nun folgte mein Endspiel. Mit Weiß gegen Frank Drill, der sicher einer der größten Konkurrenten war. Ich spielte druckvoll, und Frank gab schließlich einen Springer, um die Stellung noch Remis zu halten.

Hier am Zug spielte ich 51. Sg7, um seine Bauern abzuholen und selbst mit einem durchzukommen. Doch nach 51. f4 52. Sh5 fxg3 wurde mir klar, das wird nichts. Ich suchte nun den schönsten Remisweg. „Zeit“ sagte Frank. Ich erschrak und blickte auf die Uhr. Ach ja, wir spielen auf Zeit und ich hatte keine mehr. Das hatte ich völlig ausgeblendet, vorbei war es mit dem Pokal. Und das ärgerliche: mit 51. Ke1 in obiger Stellung gewinn ich. Meine Befürchtung, dass nach 51. … Kg2 53. Ke2 er mit 53. … f4 und gedeckten f1-3 mich besiegt war falsch. 54. Sf4: zurück opfern und mein Bauer wäre als erstes durchgekommen. Halt am Brett nicht gesehen, meine Engine sagte es mir später.

Nun denn, zum zweiten Tag. Ich wollte wenigstens das Rundenturnier für mich inkl. 3. Platz gewinnen und bekam es mit unserem Nachwuchs Ragner  zu tun. Kein Problem dachte ich. Aber Ragner hat wirklich gut verteidigt, eher sogar Chancen ausgelassen. Die Partie endete Remis. Ragner war gesundheitlich angeschlagen und stieg aus dem Turnier aus.

Mein Gegner vom Vortag Frank Drill tauchte auch nicht mehr auf. Ich schien so etwas wie eine Endstufe zu sein.

Am Nachmittag bekam ich es mit unserem andern guten Nachwuchs Niklas zu tun. Er wirkte ein wenig angeschlagen und in

konnte ich mit 14. Sxd5 Sxd5 15. Lxd5 Td8 16. Lxa8 Txd1 17. Tfxd1 zwei Türme und gute Stellung für die Dame gewinnen. Und bald auch die Partie.

Letzter Tag. Immer hatte ich noch die Hoffnung auf den dritten Platz und kämpfte knapp 5h zu folgender gewonnenen Stellung.

Ich muss einfach mit dem König nach b3 laufen und seinen Läufer vertreiben. 61. … Kc2?? Falsch rum. Nach 62. Lb4!! kann ich nicht verhindern, dass ich den Bauer verliere. Remis. In obiger Stellung hätte 61. … Kc4!! gewonnen.

Zur letzten Partie. Aber es wurde nicht besser. In

spielte ich 31. Tg1. Und wenig später Remis. Hätte ich 31. Tfh1 gespielt (was mir nach der Partie Axel sagte, und später meine Engine auch) hätte ich zumindest Vorteil erzielen können.
Zu Ende war es nun, blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück. 7. Platz. Doch alles sehr interessante Partien.

Die Zukunft des Goldenen Springers bleibt bei uns. Wir richten das Turnier auch nächstes Jahr aus und haben für 7.-9- August 2026 das BH in Neuenhain zur Verfügung. Lasst uns nächstes Jahr auf dem Turnier eine dominantere Rolle spielen. Die Veranstaltung selbst wurde von SR Stefan Jäger sehr gut geleitet, und unsere Gastfreundschaft ist bei allen Spielern prima angekommen.

Zum Ende dieses eher depressiven Berichtes noch etwas positives: Auch wenn ich mit meinem Abschneiden weit hinter meinem Ziel blieb, es waren sechs ereignisreiche und unterhaltsame Partien. Fühle mich geerdet und fit für die Saison. Mit meine Remis in der ersten Runden gegen einen 50 DWZ Punkte höher eingestuften Spieler und dem Sieg gegen einen knapp 200 Zähler höheren in der zweiten bin ich sehr zufrieden, noch um so mehr, da wir SC Bad Soden nach zwei Spieltagen zur Führungsgruppe der Landesklasse Süd gehören.

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