Gegen Tabellenführer bestanden

Bericht von Christopher Gruebner

Am 28. September kam Tabellenführer Weiterstadt nach Bad Soden. Gerade mal vor fünf Monaten sicherten wir mit einem deutlichen Sieg gegen sie den Klassenerhalt und waren frohen Mutes. Es wurde ein spannender Fight.

An allen Brettern wurde gekämpft. Dann ging die Partie von Bernd an 8 verloren. Er spielte im aktiven Stil, doch seinem Gegner gelang es Vorteile zu sammeln. An 7 holte Micheal sicher ein Remus. Stellung war vorteilhaft, es war aber leider nicht mehr drin. An 2 glich Reiner aus. Er zerlegte den unkonventionellen b6 Aufbau seines Gegners musterhaft.

Leider musste dann Thomas an 4 seine Partie verloren geben. Sein Gegner hatte eine Springergabel gefunden, die zu Matt oder Damenverlust geführt hätte. Zum Abend hin lagen wir zwar 1,5:2,5 zurück, doch sah es an den vier verbliebenen Brettern gut aus. Daniel an 5 hatte sich das Läuferpaar gesichert, schnürte sein Gegner schön ein. Beim Spiel auf Mehrmaterial ergab sich jedoch ein Dauerschach, Remis.

Frederik an 3 hatte ich völlig falsch eingeschätzt. Ich hielt seine Stellung permanent für besser bis gewonnen, doch übersah ich aktives Gegenspiel. Die Partie ging verloren.

Nun lag es an Julien und mir, Chris, noch was zu holen. Ich hatte an 1 im Slawischen Damengambit die (lt. Engine) „D17 Slav Defense: Modern, Alapin Variation, Czech, Krause, Wiesbaden, Sharp Line“ Variante gewählt und frühzeitig einen Läufer für drei Bauern gegeben. Mir gelang es, des Gegners Mehrfiguren im Zaun zu halten und meine Bauernmehrheit druckvoll zu platzieren. In folgender Stellung

konnte ich mit 47. … Db4+ 48. Dxb4 cxb4+ 49. Kxb4 e2 50. Sxe2 Txe2 die Figur zurückgewinnen und erlangte ein gewonnenes Endspiel. Nach 51. Td7+ Kg6 52. Txa7 Txb2+ 53. Kc4 Txh2 54. Kb3 Th1 55. Kb2 f3 verlor mein Gegner auf Zeit. Auch 56. Tg7+ Kg7: 57. a7 reichte nicht, da ich einen Turm mehr behalte und kein Dauerschach droht. 

Julien an 6 hatte leichten Vorteil, mit bestem Spiel konnte sein Gegner die Stellung halten. Es kam zur Zeitnot. Julien öffnete weiter die Stellung und suchte einen Angriff. Sein Gegner übersah ein Schachgebot, regelwidriger Zug und zwei Minuten Zeitgutschrift für Julien, die gerade zurecht kamen. Der Fight ging weiter, Julien am Zug, die Sekunden schwanden. Auf einmal zog sein Gegner und drückt auf die Uhr. Unser Schiedsrichter Reiner wertete es zurecht als zweite Regelwidrigkeit (was Weiterstadt akzeptierte und auf Nachfrage auch vom HSV bestätigt wurde). Und damit war die Partie für uns gewonnen. Wir haben gegen den Tabellenführer mit 4:4 bestanden.

Am 26. Oktober geht es in Lorsch (Bergstraße) weiter. Lasst uns den Platz in der Spitzengruppe verteidigen!

Ein Wort in eigener Sache Vor gut zwei Wochen ist meine Mutter verstorben. Ich danke meinen Bad Sodener Schachfreunden für Eure Anteilnahme. Das hat mir sehr geholfen.

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